In den Karnischen Voralpen, zwischen den Provinzen Belluno, Treviso und Pordenone gelegen, ist der Wald von Cansiglio eine Hochebene von überraschender Schönheit zu allen Jahreszeiten.
Frühling und Sommer sind ideal für Spaziergänge und Radtouren, bei denen man den Blick in den grünen Wiesen und Wäldern verlieren kann. Der Herbst ist magisch: Das Laub verwandelt die Umgebung in eine bunte Palette und die Blätter rascheln und knirschen unter den Füßen. Im Winter dämpft der weiche weiße Schnee die Schritte und verzaubert die Landschaft.
Der Wald des Cansiglio, der seit den Zeiten der Republik Venedigs, die ihn zu ihrem „Bosco da Reme“ (d. h. dem „Wald für die Ruderboote“) machte, unter Schutz steht, bietet eine große Vielfalt an Pflanzenarten und zahlreichen Tieren Zuflucht. Vor allem in der Abenddämmerung ist die Wahrscheinlichkeit groß, Hirsche und Rehe zu entdecken.
In dieser faszinierenden Natur, die noch einzigartiger wird durch das Phänomen der thermischen Inversion, bei der die Temperaturen von den Bergen bis in die tieferen Lagen sinken, gibt es viel zu erleben. Von den verschiedenen Aktivitäten im Freien bis hin zur Entdeckung der Kultur der Kimber im „Museo dell’Uomo“ in Cansiglio oder in den alten Dörfern. Vom Besuch des Botanischen Gartens Lorenzoni bis zum faszinierenden Erlebnis, dem Röhren verliebter Hirsche zu lauschen.
Wissenswert
- Aufgrund des Phänomens der thermischen Inversion liegen die Temperaturextreme hier zwischen +30° und -30° C, wenn auch unter außergewöhnlichen Bedingungen.
- Während der Eiszeit blieb die Cansiglio Cavallo-Gruppe eisfrei und wurde so zu einem Zufluchtsort für die Flora, was das Überleben verschiedener endemischer Arten begünstigte. Eine dieser Arten ist die Silbergeranie.
- Die Kimber sind ein altes Bergvolk, das sich beginnend im Mittelalter auf dem Cansiglio niedergelassen hat. Die Hauptbeschäftigung der Kimber war die Holzbearbeitung; sie stellten Gegenstände des täglichen Lebens aus Buchenholz her. Im Zentrum für Ethnografie und die Kultur der Kimber in Pian Osteria kann man ihre Geschichte kennenlernen. Im Wald gibt es noch sechs Dörfer dieser Gemeinschaft, von denen einige in Ruinen liegen und andere bewohnt sind, wie Campon und Piano Osteria. Eine sehr schöne Route ist der Wanderweg über die kimbrischen Dörfer, der das „Museo dell’Uomo“ in Cansiglio mit den sechs Dörfern verbindet, die noch existieren, wenn auch teilweise in Ruinen. Er beginnt von Pian Osteria in Richtung Campon, wo es noch kimbrische Einwohner gibt.
- Wenn Sie möchten, können Sie den gesamten Rundweg des Cansiglio-Waldes zwischen Wald und Abschnitten mit Schotter- und Asphaltstraßen auf etwa 14 km entlangwandern. Alle Strecken sind sehr leicht, mit einem geringen Höhenunterschied, und haben eine Länge zwischen 4 und 13 km.
- Von Mitte September bis Mitte Oktober versinkt der Cansiglio in Stille. Nur so ist es möglich, dem Röhren der verliebten Hirsche zu lauschen, die sehr laut werden und auf sich aufmerksam machen wollen. Es werden Exkursionen organisiert, um ihnen zuzuhören.