Das Seren-Tal, benannt nach dem gleichnamigen Ort an seinem Eingang, ist ein Tal, das interessante landschaftliche, ökologische, naturkundliche und historische Besonderheiten bewahrt. Es wurde im Laufe von Jahrtausenden vom Bach Stizzon geformt.
Am Fuße des Monte Grappa gelegen, ist es ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Spaziergänge und Wanderungen. Auf dem Kamm der umliegenden Berge schlängelt sich der Alta Via 8, auch bekannt als Alta Via degli Eroi (Weg der Helden), entlang, in Erinnerung an die Kriegsereignisse des Ersten Weltkriegs, die in dieser Gegend stattfanden. Tatsächlich gibt es im gesamten Tal Zeugnisse und Gedenktafeln zur Erinnerung an die Ereignisse, die sich vor über einem Jahrhundert ereigneten.
Ein weiterer wichtiger und besonderer Aspekt des Seren-Tals ist seine ländliche Architektur. Das auffälligste und berühmteste Beispiel sind die Fojarol, Berghütten mit einem charakteristischen Dach, das mit Zweigen und Blättern ("Foje" von Fojarol) der Buche bedeckt ist, die im August bei abnehmendem Mond geschnitten wurden, wenn die Buche ihren vegetativen Höhepunkt erreicht, und sofort angebracht wurden. Nur noch wenige Exemplare sind erhalten und befinden sich alle zwischen dem Seren-Tal und den angrenzenden Gebieten. Verbreiteter, aber architektonisch ebenso interessant sind die "Case alla feltrina" (Häuser im Feltrino-Stil), deren Fassade verbaut war und eine Außentreppe zum Piól (Holzboden) führte. Hier wurden landwirtschaftliche Produkte getrocknet und die Schlafzimmer geöffnet. Im Erdgeschoss befand sich die Küche mit dem Larìn oder Ritonda, wo eine Holzbank den Herd umkreiste. Angeschlossen waren der Keller und andere Lagerräume, und etwas weiter entfernt der kleine gewölbte Stall (Cuba), in dem das Vieh in den Wintermonaten gehalten wurde; darüber befand sich der Heuboden.