Dank seiner geografischen Lage stand Comelico in Kontakt mit Österreich, Friaul, Bozen und der venezianischen Ebene. Dadurch haben sich Kulturen, Anregungen und Einflüsse vermengt, die Sie in den zahlreichen Kirchen der Gegend wiederfinden werden.
Beginnen Sie Ihre Reise in der Pieve di Santo Stefano in Santo Stefano di Cadore, der Matrix der anderen Kirchen in Comelico. Neben den verschiedenen Kunstwerken werden Sie in der Kirche auch die von berühmten Familien gestifteten Holzaltäre und der monumentale Hochaltar aus Carrara-Marmor aus Treviso bewundern, der von der Familie Poli gestiftet wurde.
Weiter geht es in den Ortsteil San Nicolò, um die Pfarrkirche zu besichtigen. Sie ist aufgrund des bedeutenden Freskenzyklus von Gianfrancesco da Tolmezzo, der den gesamten Chor und die Flächen des Triumphbogens schmückt, einzigartig in der Gegend von Belluno.
Das heutige Gebäude ist das Ergebnis einer Erweiterung im Jahr 1633 und späterer Eingriffe, aber der ursprüngliche Bau, von Maistro Zuane di Chomo, geht auf das Jahr 1475 zurück. Beim Betreten der Kirche werden Sie von Licht und Farbe umhüllt. Die gotischen Rosetten und die Fresken an den Wänden werden Sie mit ihren Nuancen und Farbspielen in Erstaunen versetzen. Ein weiteres sehenswertes Element der Kirche ist der vergoldete Holzaltar der Brüder Ghirlanduzzi aus Ceneda, berühmte Schnitzer, deren Arbeiten in mehreren Kirchen in der Gegend von Cadore und Belluno zu finden sind.
Im Ortsteil Candide werden Sie sofort die Kirche Santa Maria Assunta bemerken, die sich imposant erhebt. Sie wurde 1806 geweiht und beherbergt in ihrem Inneren unter anderem sechs Gemälde, die die Schutzheiligen der von der Gemeinde Candide abhängigen Kirchen darstellen. An der Decke des Hauptschiffs befinden sich drei große Fresken von Giovanni De Min, die die Verkündigung des Engels an die Madonna, die Mariä Himmelfahrt und die Kreuzabnahme darstellen. In den Landschaften, die den Hintergrund der Szenen bilden, kann man die Longerini, Palombino, Aiarnola, Cima Undici, Passo della Sentinella, Croda Rossa und Marmarole erkennen.
Bleiben Sie in Candide und besuchen Sie die Kirche Sant'Antonio Abate. Hier fällt sofort der wertvolle Holzaltar aus dem 17. Jahrhundert in der Apsis ins Auge. An den Wänden hingegen können Sie noch Spuren der Freskenverzierung entdecken, die das Gebäude schmückte.
Ihre Besichtigungstour endet im Ortsteil Dosoledo, wo Giuseppe Segusini mit der Kirche der Heiligen Rocco und Osvaldo die erste klassizistische Kirche in Comelico errichtete. Ihre Kennzeichen sind ein Vorraum mit sechs korinthischen Säulen, der sich über der Treppe erhebt, und ein dreieckiger Giebel, der nach klassizistischen Kompositionsregeln verziert ist.
Im Inneren sind die Gewölbe mit Fresken von Giovanni De Min geschmückt, die die Dreifaltigkeit mit den vier Evangelisten, Petrus und drei Engeln sowie die vier großen Propheten darstellen. Ein weiteres Werk, das den Sakralbau bereichert, ist der der Schmerzensmutter gewidmete Altar, der 1722–23 vom „Michelangelo des Holyes“, Andrea Brustolon, geschaffen wurde.